Kloster Santa Marta, Italien
photo by Nava-Rapacchietta
Die Kunst, Spielkarten zu drucken: Zum ersten Mal konnten die wertvollen Druckformen aus Stein, die in der historischen Fabrik Masenghini in Bergamo (1876 – 2003) für die Herstellung von Spielkarten – über ein Jahrhundert Protagonisten des Zeitvertreibs der Italiener – verwendet wurden, in einer Ausstellung bestaunt werden. Aus der privaten Sammlung Ferretticasa stammend, begleiteten die Karten den Besucher auf einer Reise vorbei an Münzen, Kelchen, Stäben und Schwertern, auch Karo, Herz, Blumen und Pik, zwischen Tarock- und Orakelkarten.
Ferretticasa unterstützte und realisierte in Zusammenarbeit mit Catellani & Smith, mit BESPOKEN und UBI Bank die Ausstellung Masenghini in Luce, die vom 17. bis zum 26. November 2017 im beeindruckenden Wandelgang des Klosters Santa Marta in der Piazza Vittorio Veneto in Bergamo untergebracht war.
In einer unter der Beleuchtungsregie von Catellani & Smith geschaffenen magischen Atmosphäre konnte das Publikum zum ersten Mal eine Auswahl von dreißig Spielkartendruckformen aus Stein bewundern, die aus der einzigartigen privaten Sammlung von Ferretticasa, einem geschichtsträchtigen Unternehmen aus Bergamo, stammten. Diese Formen wurden von Masenghini zum Druck von regionalen Spielkarten (der Regionen Bergamo, Piemont, Piacenza, Venetien, Trient …), Pokerkarten, den Karten für das Spiel Scala Quaranta, Tarock- und Orakelkarten verwendet, die im Flachdruckverfahren (Lithographie) hergestellt wurden. Aber auch die Druckformen von Etiketten historischer Marken (z.B. des Mineralwassers Acqua Giommi, der Produkte des Brandweinhersteller Premiata Distilleria Cioffi, des Aperitifs Masera oder des Amaretto Sala) waren ausgestellt. Faszinierende Gegenstände, kleine Kunstwerke, die aufgrund ihres geschichtlichen Wertes unsere ganze Bewunderung verdienen. Sie wurden für diese Gelegenheit von der Restauratorin Barbara Vitali restauriert und katalogisiert. Diese Dokumente sind ein Abriss von über hundert Jahren Kartenspiel in Italien, wobei auf jedes Detail der Karten besonderen Wert gelegt wurde; sogar der Rückseite der Karten wurde die gleiche Aufmerksamkeit zuteilt wie den Zeichnungen der verschiedenen Farben und Figuren auf der Vorderseite, von den unverwechselbaren Pferden auf der Rückseite der Ramino-Karten über die dreidimensionalen geometrischen Muster der neapolitanischen Spielkarten bis hin zu den ineinander verflochtenen Blumenmotiven auf den Karten aus Piacenza.
18. bis 26. November 2017
Bergamo – Kloster Santa Marta, Piazza Vittorio Veneto